Einsprache

Der VCS verlangt Korrekturen beim Autobahnrastplatz bei Raron

|

Bei der geplanten Autobahnraststätte bei Raron sind über 300 Park- und Abstellplätze für Personen- und Lastwagen vorgesehen. Dazu soll ein Teil des heutigen Baggersees Steineji zugeschüttet und verlegt werden. In einer Einsprache verlangen VCS Wallis und Pro Natura Wallis eine Reduktion der Park- und Abstellplätze und den Erhalt des Baggersees.

Im Ausführungsprojekt vom Dezember 2005 waren beim Rastplatz bei Kilometer 139 der Autobahn A9 total 40 Parkfelder für Personenwagen, Motorräder, Reisebusse und Lastwagen vorgesehen. Neu sollen mehr als 300 Park- und Abstellplätze für die verschiedenen Fahrzeugkategorien nötig sein. Das geht aus dem Ausführungsprojekt «Lastwagenstauraum und Stellplätze Steineja» hervor, das bis am 20. November 2020 öffentlich auflag. Gegen diese massive Erweiterung der Kapazitäten gegenüber dem ursprünglichen Projekt haben die Umweltorganisationen VCS und Pro Natura Einsprache erhoben.

Aus der öffentlichen Auflage geht nicht hervor, wie die Anzahl der Park- und Abstellplätze zustande kommt und weshalb es zu dieser starken Erhöhung der Zahl gekommen ist. Auch der Umweltverträglichkeitsbericht befasst sich nicht mit der Frage des Bedarfs an Park- und Abstellplätzen. Stattdessen wird er als gegeben vorausgesetzt und nicht hinterfragt. Die Umweltorganisationen erachten die Zahl der verschiedenen Abstellplatzkategorien jedoch als total überhöht und eine derart grosse Versiegelung von landwirtschaftlicher Fläche als unnötig. Zudem fördert eine grosse Versiegelung die weitere Erhitzung des Bodens und fördert den Klimawandel. Die Umweltorganisationen verlangen eine Reduktion um mindestens die Hälfte.

Baggersee soll erhalten und renaturiert werden

Für die Erstellung der Raststätte sollen 14’800 m² des bestehenden Baggersees Steineji aufgefüllt werden, lediglich 8400 m² davon sollen kompensiert werden. Zwar beurteilt der Umweltverträglichkeitsbericht die Teilzuschüttung des Baggersees in Bezug auf die Umwelt als «stark negativ», der Bericht erachtet aber die Standortgebundenheit des Projekts und den Eingriff als zwingend und verzichtet darauf, nach Alternativen zu suchen. Mit einer Reduktion der Parkplatzfläche wäre dieser massive Eingriff in die Umwelt aber gar nicht nötig. Die Umweltorganisationen verlangen deshalb, dass auf die Zuschüttung und Verlegung des Baggersees verzichtet wird. Zudem fordern sie, dass die geplante Renaturierung auf die gesamte Seefläche und die angrenzenden Kanäle ausgeweitet wird. Damit der Baggersee auch als Erholungsraum genutzt werden kann, soll dieser vom Lärm der Autobahn mit einer Lärmschutzwand abgeschirmt werden.

Verbesserte Massnahmen für den Fall einer Havarie

Bedenklich ist für die Umweltorganisationen auch, dass für die Erstellung der Park- und Abstellplätze wertvolle Grundwasservorkommen freigelegt werden sollen. Damit wird ein erhöhtes Risiko geschaffen. Nach Auffassung der Einsprecher ist die Situation im Falle einer Havarie oder eines schweren Störfalls auf dem geplanten Rastplatz ungenügend und möglicherweise unkontrollierbar. Deshalb verlangen sie verbesserte Massnahmen.

Artikel im Walliser Boten vom 25. November 2020

Diese Seite wird nur mit JavaScript korrekt dargestellt. Bitte schalten Sie JavaScript in Ihrem Browser ein!
.hausformat | Webdesign, TYPO3, 3D Animation, Video, Game, Print